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Mehr Schutz für alle – Warum die neue NIS2-Verordnung zwar lästig ist, aber trotzdem Sinn macht

Unsere Welt ist vernetzt und dadurch auf ganz andere Weise angreifbar als noch vor 50 Jahren. Cyber-Bedrohungen werden immer komplexer, zahlreicher und können immer gravierendere Folgen haben. Die neue NIS2-Verordnung der Europäischen Union ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Sicherheit in Europa zu stärken. Zugegeben: Gesetzliche Auflagen sind für Unternehmen lästig. Doch die Verordnung ist trotzdem sehr sinnvoll. Wir haben ein paar der Gründe zusammengefasst.

Stärkung der Cybersicherheit in kritischen Sektoren

Die NIS2-Verordnung erweitert den Anwendungsbereich ihrer Vorgängerin, der NIS-Richtlinie, und umfasst nun mehr Sektoren, die als kritisch für die Gesellschaft und Wirtschaft gelten. Dazu gehören nicht nur Energie, Verkehr und Gesundheit, sondern auch digitale Infrastruktur, Raumfahrt und öffentliche Verwaltung. Diese Ausweitung stellt sicher, dass alle wesentlichen Dienste, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft notwendig sind, geschützt werden.

Verbesserung der Zusammenarbeit und Informationsaustausch

Eines der Hauptziele der NIS2-Verordnung ist die Förderung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Durch die Einrichtung eines Netzwerks von Computer-Sicherheitsvorfall-Teams (CSIRT) und die Schaffung einer gemeinsamen Cyber-Sicherheits-Einheit können Bedrohungen schneller erkannt und koordinierte Reaktionen eingeleitet werden. Dies führt zu einer stärkeren und effizienteren Abwehr von Cyber-Angriffen auf europäischer Ebene.

Höhere Sicherheitsanforderungen und Risikomanagement

Die NIS2-Verordnung führt strengere Sicherheitsanforderungen für Unternehmen und Organisationen ein. Sie müssen nun umfassende Risikomanagement-Maßnahmen ergreifen und regelmäßig Sicherheitsbewertungen durchführen. Dies umfasst die Sicherstellung der Netz- und Informationssicherheit, die Meldung von Vorfällen und die Implementierung geeigneter technischer und organisatorischer Maßnahmen. Solche Vorschriften zwingen Unternehmen, sich proaktiv mit ihrer Cybersicherheit auseinanderzusetzen, was zwar initial höheren Aufwand erfordert, aber letztlich zu einer widerstandsfähigeren digitalen Infrastruktur führt.

Erhöhung der Rechenschaftspflicht und Sanktionen

Mit der NIS2-Verordnung werden die Durchsetzungsmechanismen verschärft. Nationale Behörden erhalten mehr Befugnisse, um die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen und Verstöße zu ahnden. Unternehmen, die ihre Sicherheitsverpflichtungen nicht erfüllen, müssen mit erheblichen Geldstrafen rechnen. Diese erhöhte Rechenschaftspflicht ärgert viele, aber sorgt gleichzeitig dafür, dass Cybersicherheit endlich auch in den Vorständen und Führungsebenen von Unternehmen ernst genommen wird.

Schutz persönlicher und sensibler Daten

In Zeiten, in denen Datenschutz und Privatsphäre immer mehr an Bedeutung gewinnen, trägt die NIS2-Verordnung auch dazu bei, personenbezogene und sensible Daten besser zu schützen. Durch die Verbesserung der allgemeinen Sicherheitsstandards wird das Risiko von Datenlecks und Cyber-Angriffen, die personenbezogene Daten betreffen, reduziert. Dies stärkt das Vertrauen der Bürger in digitale Dienste und fördert die digitale Transformation.

Fazit

Die neue NIS2-Verordnung ist ein notwendiger und sinnvoller Schritt, um die Cybersicherheit in Europa zu verbessern. Sie trägt zur Stärkung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen, zur Förderung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs, zur Erhöhung der Sicherheitsstandards und der Rechenschaftspflicht sowie zum Schutz persönlicher Daten bei. Wir finden: In einer Zeit, in der Cyber-Bedrohungen immer präsenter werden, ist eine solch umfassende und durchsetzbare Regelung unerlässlich, um die digitale Zukunft Europas zu sichern.

Sie brauchen Beratung oder Unterstützung bei der Umsetzung der NIS2-Richtlinie? Wir sind jederzeit gerne für Sie da!