Sie sind hier: 

Warum jährlicher Passwortwechsel für KMUs kein „Nice-to-have“, sondern Pflicht ist

Jedes Jahr hören wir sie wieder: die Geschichten von gehackten Unternehmen, Ransomware-Angriffen und Millionenverlusten durch Cyberkriminalität. Was oft als kleines Problem beginnt – ein schwaches Passwort – endet schnell als unternehmerischer Alptraum. Doch keine Sorge, liebe Geschäftsführer: Der Schutz eures Unternehmens beginnt bei den Basics – einem gut durchdachten Passwortmanagement.

Warum regelmäßiger Passwortwechsel wichtig ist

Das Argument „Mein Passwort ist sicher“ ist verlockend, aber trügerisch. Die Realität? Einmal gestohlen, immer gefährdet. Angriffe wie Phishing, Brute-Force oder das schlichte Abgreifen alter Passwortlisten aus Datenlecks machen deutlich: Selbst das beste Passwort kann durch jahrelange Wiederverwendung zum Sicherheitsrisiko werden.

Laut einer aktuellen IBM-Studie sind kompromittierte Zugangsdaten die häufigste Ursache für Datenlecks und verantwortlich für 20 % aller Sicherheitsvorfälle. Die jährlichen Kosten solcher Vorfälle liegen im Schnitt bei 4,45 Millionen US-Dollar. Klingt teuer? Ist es auch. Ein regelmäßiger Passwortwechsel, kombiniert mit einer klaren Passwortrichtlinie, kann das Risiko um ein Vielfaches minimieren.

Ein Tipp aus der Praxis: Bei uns bei SAR nutzen wir den Jahreswechsel, um den regelmäßigen Passwortwechsel effizient umzusetzen. Das sorgt nicht nur für einen festen Rhythmus, sondern gibt uns die Möglichkeit, die gesamte IT-Sicherheit gezielt unter die Lupe zu nehmen.

Wie bringe ich Mitarbeiter dazu, Passwortsicherheit ernst zu nehmen?

Der Erfolg steht und fällt mit dem Bewusstsein eures Teams. Hier ein paar Ansätze, die aus Mitarbeitern Sicherheitschampions machen:

  • Gamification: Veranstaltet einen Wettbewerb: Wer erstellt das sicherste Passwort? Eine kleine Belohnung wie ein Amazon-Gutschein kann Wunder wirken.
  • Storytelling: Erzählt echte Geschichten über Unternehmen, die durch schwache Passwörter Opfer von Angriffen wurden. Eine greifbare Bedrohung motiviert stärker als abstrakte Statistiken.
  • Belohnungssysteme: Belohnt Mitarbeiter, die Schulungen durchlaufen oder Sicherheitsvorgaben konsequent einhalten.

Passwortrichtlinien nach VdS10000: Praxisorientiert und machbar

Die VdS10000, ein anerkannter Standard für Informationssicherheit in KMUs, bietet klare Handlungsempfehlungen:

  • Mindestanforderungen: Passwörter sollten mindestens 12 Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten.
  • Regelmäßiger Wechsel: Mindestens einmal pro Jahr.
  • Sperrung mehrfach verwendeter Passwörter: Wiederholung bereits genutzter Passwörter sollte ausgeschlossen werden.

Wie das in der Praxis funktioniert? Nutzt ein zentrales Passwortmanagement-Tool wie KeePass, um diese Regeln durchzusetzen. Ein gut konfigurierter Passwortmanager kann Mitarbeiter daran erinnern, Passwörter regelmäßig zu aktualisieren und verhindert schwache oder doppelt verwendete Passwörter.

Sichere Passwörter erstellen – leicht gemacht

Passwörter sollen sicher sein, aber auch praktikabel. Die Lösung: Passphrasen, wie etwa:

„MeinHamster!isst12Karotten_proTag!“

Klingt witzig? Ist es auch – aber vor allem sicher! Solche Passphrasen sind leicht zu merken und schwer zu knacken. Wichtig:

  1. Kombiniert Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  2. Verwendet keine persönlichen Informationen wie Geburtsdaten.
  3. Nutzt für jeden Account ein eigenes Passwort – beruflich wie privat.

Passwortmanager: Der beste Freund des Geschäftsführers

Die Zahl der Accounts, die wir täglich nutzen, wächst stetig. Wer hier nicht den Überblick verliert, greift unweigerlich zu unsicheren Lösungen – Stichwort „Post-it am Monitor“. Ein Passwortmanager wie KeePass schafft Abhilfe. Vorteile:

  • Sicher: Speichert Passwörter verschlüsselt.
  • Einfach: Generiert und verwaltet einzigartige Passwörter für alle Accounts.
  • Praktisch: Unterstützt Teamlösungen, bei denen alle Mitarbeiter auf die jeweils benötigten Passwörter zugreifen können.

Mit KeePass habt ihr ein kostenloses, etabliertes Tool, das auch ohne Cloud sicher in der Unternehmensinfrastruktur eingesetzt werden kann.

Schulungen: Wissen ist der beste Schutz

Ein starkes Passwort ist nur die halbe Miete. Regelmäßige Schulungen sensibilisieren euer Team für Phishing-Versuche, Social Engineering und den Umgang mit sensiblen Daten. Tipps für die Umsetzung:

  • E-Learning-Plattformen: Bieten interaktive Kurse, die Passwortrichtlinien und Sicherheitsbewusstsein vermitteln.
  • Workshops: Praxisnah und ideal, um konkrete Fragen zu klären.

Am besten integriert ihr Schulungen direkt in die Onboarding-Prozesse neuer Mitarbeiter.

Call-to-Action: Jetzt handeln!

Die Sicherheitslücke von morgen könnt ihr heute schließen. Setzt auf eine klare Passwortrichtlinie nach VdS10000, führt einen Passwortmanager wie KeePass ein und startet regelmäßige Schulungen. Euer Unternehmen wird es euch danken – und eure Nerven auch.

Checkliste für Geschäftsführer

  •  Passwortrichtlinie gemäß VdS10000 einführen.
  •  KeePass oder einen vergleichbaren Passwortmanager implementieren.
  •  Mitarbeiter in sicheren Passwortstrategien schulen.
  •  Alle Passwörter jährlich aktualisieren.
  •  Private und dienstliche Accounts trennen.

Fazit:

Mit einem kleinen Aufwand könnt ihr große Risiken minimieren. Nutzt den Jahreswechsel – wie wir bei SAR – als festen Ankerpunkt, um das Thema Sicherheit strukturiert anzugehen. Denn wie heißt es so schön? Vorsorge ist besser als Nachsorge – und in der Informationssicherheit günstiger obendrein. Packen wir’s an! 🚀